Das Knie, unser größtes Gelenk, besitzt sehr sensible Strukturen und ist deshalb sehr anfällig für Verletzungen und Verschleiß.
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk in unserem Körper und setzt sich aus dem Oberschenkelknochen, dem Schienbeinkopf und der Kniescheibe zusammen.
Zudem gibt es noch ein Gelenk zwischen dem Schienbeinkopf und dem Wadenbein. Stabilisiert wird das Kniegelenk über einen komplexen Bandapparat.
Neben einem Innen- und Außenband, wie an vielen Gelenken unseres Körpers, spielen im Kniegelenk die Kreuzbänder eine wichtige Rolle. Die Menisken liegen innen und außen zwischen den Gelenkflächen und wirken wie Stoßdämfer, zudem verbessern sie den Gelenkkontakt und stabilisieren das Gelenk zusätzlich. Sie bestehen aus einem speziellen Knorpelmaterial.
Eine Besonderheit des Kniegelenks ist die Kniescheibe, die zwischen zwei kräftigen Sehnen (Patellar- und Quadrizepssehne) liegt und in einer Rinne des Oberschenkelknochens verläuft.
Zunächst ist eine Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) erforderlich: Dauer und Art der Beschwerden werden erhoben, um Hinweise auf die Erkrankung zu gewinnen bzw. andere Ursachen des Knieschmerzes, z.B. Erkrankungen der Lendenwirbelsäule, des Hüftgelenks, aber auch Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht) zu erkennen.
Ergänzt wird die Untersuchung durch eine gezielte Röntgendiagnostik, bei der sich Fehlstellungen, Brüche, Arthrosen, freie Gelenkkörper, Kalkeinlagerungen und weitere Veränderungen feststellen lassen.
Eine schnelle, schonende und günstige Untersuchungsmethode stellt die Sonografie/Ultraschalldiagnostik dar. In vielen Fällen ist zur genaueren Beurteilung eine Kernspintomografie erforderlich.
In Ausnahmefällen wird die Diagnostik durch eine Computertomografie oder Szintigrafie ergänzt. Die Szintigrafie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, mit dessen Hilfe sich Durchblutung und Stoffwechselaktivität des Gewebes darstellen lassen.
Bei der Arthrose des Kniegelenks, (med.: Gonarthrose) handelt es sich um eine Abnutzung des Knorpels, der das Gelenk umgibt. Der Knorpel löst sich nach und nach auf, was zu starken Schmerzen und Beeinträchtigungen führt. Faktoren, die eine Arthrose begünstigen, sind u. a. Überlastung, Fehlstellungen, Übergewicht und Verletzungen.
Die Behandlung der Arthrose des Kniegelenkes basiert auf den drei Säulen "nicht-medikamentöse Behandlung", "medikamentöse Behandlung" sowie "operative Behandlung".
Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Arthrose im Kniegelenk
Vier Bänder stabilisieren das Kniegelenk: das vordere und das hintere Kreuzband sowie die beiden Seitenbänder. Die vordere Kreuzbandruptur ist eine besonders häufige Sportverletzung, die vor allem bei Mannschafstsportarten und beim Skifahren auftritt. Der äußerst schmerzhafte Kreuzbandriss muss häufig operativ behandelt werden.
In der Folge notwendige Meniskusentfernungen verschlechtern die Gelenkführung und die Knorpelbelastung weiter. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die muskuläre Kraft ab, die Gelenkunsicherheit verstärkt sich weiter.
Der Ersatz des vorderen Kreuzbandes ist mit den heutigen modernen Techniken mit geringem Risiko zuverlässig möglich. Wartet man mit dem Kreuzbandersatz bis nach Zerstörung von Meniskus- oder Knorpelgewebe, ist keine echte Wiederherstellung der regulären Gelenkfunktion mehr möglich.
Für die Diagnose stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Oft liefert schon die Schilderung des Unfallereignisses deutliche Hinweise auf die Art der Verletzung. Eine gründliche Untersuchung ist sofort nach dem Unfall meist nicht möglich - wegen starker Schmerzen und anderer Begleiterscheinungen. Mit einem Röntgenbild wird ausgeschlossen, dass es sich um einen Knochenbruch handelt. Gesichert wird die Diagnose durch eine MRT (Magnetresonanztomographie).
Die Behandlung ist abhängig von der Art der Verletzung bzw. vom Grad der festgestellten Instabilität, vom Alter des Patienten und seinem Aktivitätsbedürfnis.
Um Spätfolgen zu vermeiden, sind intensives Muskelaufbautraining, eine Stabilisationsschiene und eine konsequente Vermeidung gefährdender Kniegelenksbelastungen notwendig.
In einigen Fällen ist eine Operation erforderlich, bei der das Kreuzband ersetzt wird. Dies geschieht in der Regel, wenn sich das Kniegelenk innerhalb von sechs Wochen nicht stabilisiert hat. Nach der Operation kann das Knie sofort teilbelastet werden.
Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Kreuzbandriss
Die Zwischenräume des Kniegelenks werden durch den Innen- bzw. Außenmeniskus abgefedert. Gleichzeitig dienen die Menisken zur Stabilisierung. Meniskusverletzungen (Risse und Anrisse) werden verursacht durch Verschleißerscheinungen, durch übermäßige Verdrehung z.B. bei Unfällen. Bei der Behandlung der Meniskusverletzungen ist das oberste Ziel, den Meniskus soweit möglich zu erhalten, um einem erhöhten Verschleiß des Gelenks vorzubeugen.
Es gibt drei operative Methoden:
Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Meniskusverletzungen
Knorpelschäden entstehen durch Abnützung, Verletzungen, Durchblutungsstörungen und Entzündungen. Diese Knorpelschäden sollten möglichst frühzeitig behandelt werden, im Verlauf entwickeln sich zunehmend schmerzhafte Arthrosen. Hier sind je nach Alter und Ausmaß viele konservative und operative Therapiemöglichkeiten vorhanden.