Das Hüftgelenk ist besonders beansprucht und daher anfällig für Verletzungen und Verschleißerscheinungen.
Das Hüftgelenk ist als Bindeglied zwischen Beinen und Rumpf eines der am stärksten beanspruchten Gelenke des Menschen.
Diese bewegliche Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Becken ist von einer Gelenkkapsel umgeben und wird durch starke Bänder gehalten, die dennoch einen großen Bewegungsumfang in verschiedene Ebenen zulassen.
Die Gelenkpartner sind von einer Knorpelschicht bedeckt, die zum einen Stöße dämpft und zum anderen ein weitgehend reibunsgloses Gleiten ermöglicht (jeweils in Verbindung mit der Gelenkflüssigkeit).
Am Anfang jeder Behandlung steht die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese): Dauer und Art der Beschwerden werden erhoben, um Hinweise auf die Erkrankung zu gewinnen bzw. andere Ursachen der Schmerzen, z.B. Erkrankungen der Wirbelsäule, Leistenbrüche etc. zu erkennen.
Ergänzt wird die Untersuchung durch eine gezielte Röntgendiagnostik, bei der sich Fehlstellungen der Gelenkpartner, Gelenkverschleiß, Arthrosen, Kalkeinlagerungen und weitere Veränderungen feststellen lassen.
Eine schnelle, schonende und günstige Untersuchungsmethode ist die Sonografie/Ultraschalldiagnostik, in der sich Gelenkergüsse, Schleimbeutelentzündungen, Muskelverletzungen oder Verkalkungen darstellen lassen.
In einigen Fällen ist zur genaueren Beurteilung eine Kernspintomografie erforderlich.
In Ausnahmen wird die Diagnostik durch eine Computertomografie oder Szintigrafie ergänzt. Die Szintigrafie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, mit dessen Hilfe sich Durchblutung und Stoffwechselaktivität des Gewebes darstellen lassen.
Die Hüftgelenksarthrose, medizinisch Coxarthrose genannt, ist eine häufig vorkommende Verschleißerkrankung des Hüftgelenksknorpels. Ist der Knorpel durch Überlastungen, Fehlbelastungen, Fehlstellungen, Stoffwechselerkrankungen oder akut/chronisch entzündliche Erkrankungen intensiv abgenutzt, reibt Knochen auf Knochen.
Es gibt zwei Arten der Arthrose: die sekundäre Arthrose, bei der es einen bekannten Auslöser für den Knorpelverschleiß gibt und die primäre Arthrose, bei der es sich um einen Verschleiß ohne erkennbare Ursache handelt.
Ursachen für die sekundären Arthroseformen sind neben chronisch entzündlichen Erkrankungen und Erkrankungen im Kindesalter, wie z.B. der Hüftdysplasie, eine Formveränderung am Hüftkopf und Schenkelhals: das sogenannte femoroacetabuläre Impingement. Hierbei handelt es sich um einen Anbau von Knochen um das Hüftgelenk, der durch eine mechanische Engstellung Knorpelverlust erzeugt. Diese Veränderung wird erfolgreich mit einer Arhroskopie des Hüftgelenkes behandelt. Bei einer sekundären Arthrose ist es wichtig, die Behandlung möglichst frühzeitig zu beginnen.
Die primäre Arthrose kann zwar nicht geheilt, sie kann in ihrem Fortschreiten aber verlangsamt werden. Je früher in den Verschleiß-Prozess eingegriffen wird, umso besser sind die Chancen, trotz Hüftgelenksarthrose schmerzarm und mobil zu bleiben.
Für die konservative Behandlung kommen Physiotherapie, Medikamente, Elektrotherpaie, Einlagen, Einspritzung, Hochenergie-Induktionstherapie und Eigenplasma-Therapie infrage.
Bei der operativen Therapie kommt mit der Hüftgelenks-Arthroskopie ein relativ neues Verfahren zum Einsatz, das vor allem bei Vorstufen und frühen Phasen Erfolge zeigt. Ist der Verschleiß zu weit fortgeschritten, hilft jedoch nur noch ein künstliches Hüftgelenk. Bei dem Einbau einer Hüftprothese werden Hüftkopf und Hüftpfanne durch Implantate ersetzt. Vor der Operation erfolgt durch den behandelnden Arzt anhand speziell angefertigter Röntgenbilder eine genaue Planung der Lage und der Größe der einzelnen Komponenten. Für einen schonenden Eingriff wird die minimalinvasive Operationstechnik angewandt.
Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Arthrose des Hüftgelenks (Coxarthrose)
Bei der Hüftkopfnekrose handelt es sich um ein Absterben von Anteilen des Hüftkopfes aufgrund einer Durchblutungsstörung, die haüfig auch jüngere Patienten treffen kann.
Ursachen und Symptome:
Als häufigste Ursachen können Verletzungen (Schenkelhalsbruch mit Verletzung der Blutgefäße), aber auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes/Fettstoffwechselstörungen, Cortisondauertherapie, Chemo- und Strahlentherapie bei Tumoren und Alkoholismus genannt werden. Aber auch Raritäten wie z. B die Taucherkrankeit können Auslöser sein.
Die nichttraumatischen, verletzungsbedingten Hüftkopfnekrosen können häufig auch auf der Gegenseite auftreten.
Auch die Symptome sind nicht einheitlich. Es können langsam zunehmende, ziehende Schmerzen mit Hinken und Bewegungseinschränkung vorliegen, aber auch ein akut einschießender Schmerz.
Es gibt vier Stadien, die einer unterschiedlichen Therapie bedürfen.
Diagnostik:
Neben einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte ist eine genau Untersuchung des Gelenkes und des Gangbildes erforderlich, um evtl. andere Ursachen der Beschwerden auszuschließen.
Im Röntgenbild lassen sich die Frühformen leider nicht darstellen, sondern erst bei erheblichen strukturellen Veränderungen am Knochen.
Diagnostikum der Wahl bei Verdacht auf eine Hüftkopfnekrose ist das MRT, in dem sich auch die frühen Stadien darstellen lassen.
Therapie und Behandlungen:
Abhängig vom Fortschritt und dem Ausmaß der Erkrankung gestaltet sich die Therapie:
In Frühstadien kann noch eine konservative Therapie mit Entlastung, Schonung und speziellen Medikamenten versucht werden.
Als weitere Optionen stehen Hüftkopfanbohrungen (Stadium I) und Knochen-/Knorpeltransferoperationen (Stadium II und III) zur Verfügung.
Ist der Schaden zu sehr fortgeschritten, ist häufig nur noch die Einbringung einer Hüfttotalendoprothese möglich und sinnvoll. Hier können aber exzellente Ergebnisse erzielt werden, sodass Umstellungsoperationen am Schenkelhals bei Erwachsenen zunehmend an Bedeutung verlieren.
Im Hüftbereich gibt es sehr viele Sehnenansätze und einige Schleimbeutel, die sich neben dem eigentlichen Hüftgelenk entzünden können. Ursächlich sind Überlastungen, Verschleißerscheinungen, Verletzungen und häufig lässt sich keine klare Ursache herausfinden.
Die häufigsten Entzündungen sind Schleimbeutelentzündungen und Reizungen der Sehnen am großen Rollhügel des Oberschenkelknochens, sogenannte Trochantertendinosen.
Diagnostisch erfolgt eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung sowie meist eine Bildgebung mit Röntgen und Ultraschall.
Therapie und Behandlungen: